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Erklärung zum Weltfriedenstag der UNO am 22. September 2023

08. 10. 2023

 

Liebe Alle,

 

anbei der aktuelle Newsletter des HVD  Bundesverbandes vom September:

 

https://xuyjg.mjt.lu/nl3/LGqZ64e23yvizD6KyNHjDA?m=AV4AACYr0YIAAAAMjfoAAKX8A4kAAAAA9QEAAQmhABIcHwBlFpuiwgwc_ieyTqqPyvw-LcLH1gAJFyQ&b=c65992a2&e=0ad436c7&x=5rRcNqtWJEH4Vfh75HjLCPqtqRIMX0S-0ndiY2SmV9g

 

Darin wird auch auf eine Veranstaltung in Jena hingewiesen, die zum Weltfriedenstag der UNO am 22. September stattgefunden hat.. An der Veranstaltung nahm unser Landesverband mit einem eigenen Infostand Teil. Unter den ca. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch fünf Mitglieder des Thüringer HVD Landesverbandes.

 

 

Die mit Beifall bedachte Erklärung des HVD Thüringens wurde vom Vorstand Frank Roßner verlesen:

 

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer 

Ich bedanke mich bei den Organisatorinnen zur Möglichkeit anlässlich dieser Kundgebung die nachfolgende Erklärung abgeben zu können: 

 

Als Humanistischer Verband Deutschlands Landesverband Thüringen unterstützen wir den Aufruf zu dieser heutigen Kundgebung:

https://webmail.all-inkl.com/mail-part.php?d=SU5CT1g%3D&i=7198&WID=a64126183721785e7b71ddc5334c7e26ad21a0ef&DT=Cuf96QdtnwLqkonoG6JvqgrXJsTtzdZ2hTsPd4fk&p=2&t=i

 

Im Humanistischen Selbstverständnis unseres Bundesverbandes heißt es klar und unmissverständlich:

Voraussetzung für eine humane Gesellschaft ist eine Politik, die den Frieden sichert. Wir setzen uns dafür ein, Wege friedlicher Konfliktlösung zu finden, Abrüstung zu verwirklichen und dauerhaften Frieden zwischen den Völkern zu schaffen. 

 

Dies gilt natürlich auch für die zunehmende Eskalation der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Südostukraine, der Halbinsel Krim und im Westen Russlands. 

Der Humanistische Verband Deutschland hat dazu klar Stellung bezogen:

 - der Sprecher des Bundesverbandes Erwin Kress im am 23.02.2023 veröffentlichten Artikel „Die Waffen nieder“

https://diesseits.de/zur-debatte/2023/ein-jahr-krieg-ukraine-die-waffen-nieder/

- Gleichen Datums ist auch eine Stellungnahme von Ralf Schöppner zum Thema Humanismus und Pazifismus „Ein Jahr Krieg und keiner sucht den Frieden“ 

https://humanismus-aktuell.de/ein-jahr-krieg-und-keiner-sucht-nach-frieden/

- Unser aktuelles humanistisches Magazin „diesseits“ erschienen im Juli 2023 hat unter dem Leitmotiv Sehnsucht nach Frieden sich aktiv mit den verschiedenen Facetten der Friedensarbeit im Verband beschäftigt 

https://diesseits.de/wp-content/uploads/2023/07/Diesseits-133-LoRes.pdf

Im darin abgedruckten Interview des „diesseits“ mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates und Gründungsdirektors der Humanistischen Hochschule Berlin Professor Julian Nida-Rümelin stellt dieser fest:

Es handelt sich ganz offenkundig auch um einen globalen strategischen Konflikt. 

 

Wer über das heute spricht, sollte auch das gestern kennen heißt es in einer von Landolf Scherzer 1991/92 geschriebenen Reportage über das Ende des alten und den Anfang eines anderen Lebens in Russland, Litauen, Tatarstan und der Ukraine. Autor und Verlag haben die Reportage „Am Sarg der Sojus“ im März 2022 neu aufgelegt und dieses Buch den Ukrainern und Russen gewidmet, die sich gegen jeden hasserfüllten Nationalismus und für ein friedliches Leben ihrer Völker einsetzen.

 

Soweit unsere Erklärung, die wir auch zusammen mit dem Aufruf zur Kundgebung auf unserer Webseite veröffentlichen 

 

Hinweise zur Thematik

 

Landolf Scherzer, Am Sarg der Sojuz, THK-Verlag, April 2022, dt. 215 S. 

 

Pierre Riche`, Die Welt der Karolinger, Reclam 2016, fr., dt. 392 S. 

Darin enthalten ist ein Zitat, interessant gerade auch für uns Thüringer, zum ersten Osteuropaembargo der Geschichte, erlassen von Karl dem Großen (im Kapitular von Diedenhofen anno 805) bei Richie auf S.135: 

Grenzorte für den Handelsverkehr sind …im Sachsenland Bardowik und Schezla, im Osten Magdeburg und Erfurt, nach Süden Hallstadt (bei Bamberg), Forchheim, Bromberg (bei Regensburg) Lorch an der Enns. Wörtlich heißt es: 

Die Kaufleute dürfen keine Waffen und Rüstungen zum Verkauf mit sich führen. Werden sie damit ertappt, wird ihr ganzes Gut konfisziert. 

 

Peter Heather, Invasion der Barbaren, Die Entstehung Europas im Ersten Jahrtausend nach Christus, KlettCotta, zweite Auflage 2019, dt., en, rus. 667 S. 

Dazu aus einer Rezension: …dieses Buch sollte von allen gelesen werden, die sich für die Vergangenheit und die Zukunft Europas interessieren. Es kommen alle vor, die auch heute in Nordeuropa, Mittel-und Osteuropa von Donau, Saale - Elbe bis zum Ural eine Rolle spielen. Vom Fall des Römischen Imperiums über die Slawisierung in Europa bis zur ersten Europäischen Union.

 

Urs Altermatt, Das Fanal von Sarajevo, Ethnonationalismus in Europa, Verlag Neue Zürcher Zeitung 1996, dt., rus. 368 S. mit vier Karten Mittel- und Südosteuropa in 1902, 1921, 1949, 1993

Altermatt lehrte von 1980 bis 2010 an der Universität Fribourg. Das angezeigte Werk ist zu einem Klassiker geworden, welches die Problematik der europäischen Entwicklungen von 1848 bis zum Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts aus der Sicht eines weitgehend intakten, neutralen, mehrsprachigen Staatswesens – der Schweiz -  in vielfältigen Facetten darstellt und gerade in der gegenwärtigen Etappe auch überzeugte Transatlantiker, sofern sie es lesen, nachdenklich machen dürfte. 

 

Arnold Toynbee, A STUDY OF HISTORY, A new edition revised and abridged by the author and Jane Caplan, 507 illustrations, 90 in color, 23 maps and charts, 580 pages Oxford University Press, Thames and Hudson, first paperback edition 1988 

Der Gang der Weltgeschichte, so der deutsche Titel von Arnold Toynbee, schildert in einmaliger Form die Geburt, den Aufstieg und den Zerfall der Welt-Zivilisationen in 12 Bänden. Das Gesamtwerk ist in der Regel nur in gekürzten Fassungen erhältlich und in allen großen Sprachen verfügbar. Man sollte beim Lesen darauf achten, dass man eine Werksausgabe erhält in der abschließend die Perspektiven der westlichen Zivilisation aus Toynbees dargestellt sind. 

Eine exzellente Rezension zu Toynbee findet sich bei Erhard Crome 2021 unter: 

https://das-blaettchen.de/2021/06/krieg-und-kultur-57307.html

 

Zurück zu Humanismus und Pazifismus:

Eine aktuelle Näherung zur Problematik findet sich bei Horst Groschopp: 

https://humanismus-aktuell.de/humanismus-und-pazifismus/

und zu guter Letzt ein Hinweis auf eine der ersten humanistischen Bewertungen zur Ukraine –Aggression aus dem Sommer 2022 von Julian Nida-Rümelin - nach wie vor aktuell

https://www.herder.de/geschichte-politik/shop/p4/78649-perspektiven-nach-dem-ukrainekrieg-gebundene-ausgabe/

lesenswert und somit lohnend zum Kauf. 

Die in unserer Erklärung und der Anlage gegebenen Hinweise sind gedacht als Argumentationshilfe für die laufenden und leider auch zukünftigen kriegerischen Auseinandersetzungen z.B. in Bergkarabach und Israel aus Sicht unseres Humanistischen Standpunktes.